Im Vorfeld der Landtagswahl 2023 geht die KAB Bayern mit der Forderung nach einer bezahlten Bildungsfreistellung und nach einem Tariftreuegesetz auf die Parteien zu. Zudem will sich der KAB-Landesvorstand weiterhin für den arbeitsfreien Sonntag stark machen, eine regionale Krankenhausversorgung sicherstellen und die Energiewende beschleunigen. Dies geht aus einem bislang unveröffentlichten Interview mit den drei Landesvorständen Regina Soremba-Böxkes, Peter Ziegler und Pfarrer Franz Schollerer hervor. Es steht Redaktionen mit dieser Pressemitteilung im Volltext zur Verfügung.
Bereits jetzt gehe man gezielt auf die Parteien zu, um die Themen möglichst in die Wahlprogramme zu bringen. „Beim Thema Sonntagsschutz finden wir natürlich bei der CSU am besten Gehör. Die Bildungszeit wird dagegen von manchen Kreisen der CSU offenbar als bedrohlich für die Wirtschaft angesehen. Hier sind wir eher mit den Grünen oder den Freien Wählern auf einer Linie“, erklärt die Landesvorsitzende Regina Soremba-Böxkes im Interview. Man lasse sich von den Parteien nicht vereinnahmen, es gebe immer themenorientierte Berührungspunkte oder Kooperationen.
„Auch in Bayern braucht es die Möglichkeit zur Bildungsfreistellung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Es ist unverzichtbar, sich auf die neue Arbeitswelt einzustellen“, so der KAB-Landesvorsitzende Peter Ziegler. „Thüringen und Bayern sind die beiden letzten Bundesländer ohne gesetzlichen Anspruch auf Bildungszeit. Das muss sich endlich ändern“, betont Präses Franz Schollerer. Außerdem müsse man es auch in Bayern schaffen, dass bei staatlichen und kommunalen Aufträgen nach Tarif bezahlt werde und die Menschenwürde gewahrt bleibe, so die Vorstände zum Tariftreuegesetz. Zum Wahlrecht mit 16 positioniert die KAB Bayern sich positiv, man müsse aber in der schulischen und außerschulischen Bildung die Voraussetzungen dafür schaffen. Weitere Themen im Interview sind unter anderem die Sozialwahl 2023 und die Zusammenarbeit der KAB mit Gewerkschaften, anderen Verbänden und der Amtskirche.