Begleitend zur Ausstellung des partizipativen Kunstprojektes WÜRDEMENSCHEN von Jörg Amonat, die im Juni und Juli 2023 im Bistumshaus St. Otto in Bamberg zu erleben war, wurden in der Kirche St. Martin am 23.07.2023 zwei Gottesdienste gefeiert.
Wie nehmen Menschen ihre Würde wahr und wie können wir uns in Würde verbinden? – diese Leitfragen zog sich wie ein roter Faden durch die beiden Messen.
Um jede einzelne Besucherin und jeden einzelnen Besucher zu würdigen, begrüßte Jörg Amonat sie persönlich beim Betreten der Kirche. Pfarrer Helmut Hetzel eröffnete die Messe mit den Worten: „Gott, der du Leben schenkst, mit all der verbundenen Würde. Du hast uns allen Anteil an deiner Göttlichkeit geschenkt und dadurch mit Würde beseelt.“ Die Gemeinde sang Lied Nr. 468 aus dem Gotteslob: „Gott gab uns Atem, damit wir leben. Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Gott gab uns Hände, damit wir handeln.“ Die Gottebenbildlichkeit spiegelte sich auch in der Lesung aus dem Buch Genesis wider: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“
Jörg Amonat stellte von der Kanzel aus Fragen zur Würde des Menschen: „Habe ich diese Würde immer oder muss ich sie mir erst durch gottgefälliges Verhalten erarbeiten? Ist Würde fest und statisch?“
Danach hörten die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher Texte, die von den Teilnehmer*innen des Kunstprojektes Würdemenschen stammen und in denen sie von ihren persönlichen Würde-Erfahrungen berichten. Diese Textauszüge verdeutlichten einmal mehr, wie vielfältig und sensibel die Würde wahrgenommen wird.
Darauf verwies noch einmal Jörg Amonat in seiner Rede und dass es schwerfällt, auf die vielen Fragen, die das Thema begleiten, abschließende Antworten zu finden. „Wenn auch zu keinen abschließenden Antworten, aber zu einer Überzeugung bin ich in diesen vielen Gesprächen mit den Teilnehmer*innen gekommen: Die Würde ist ein lebenslanger Gestaltungsprozess, mir selbst gegenüber und mit anderen gemeinsam.“
Pfarrer Helmut Hetzel lud die anwesenden Gläubigen zur gemeinsamen Kommunionfeier vor dem Ausgang der Martinskirche ein, um jedem zu vergegenwärtigen, dass mitten in der Welt die Würde aller Lebewesen konkret erfahrbar wird. Jeder Mensch hat die Aufgabe die ihm geschenkte Würde zu gestalten. Zum abschließenden Segen legten daher die Mitfeiernden zur gegenseitigen Stärkung die Hand des Segens auf die Schulter des Nachbarn.
Die Gottesdienste wurden gestaltet durch die Zusammenarbeit der Gemeinde St. Martin, den Mitgliedern der KAB und der katholischen Arbeitnehmerpastoral der Erzdiözese Bamberg mit dem Künstler Jörg Amonat.