Köln/Paderborn. Als ein Versagen der Signa Holding des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko bezeichnet die KAB Deutschlands die erneute Krise des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof. „Tausende von Mitarbeitern, meist Frauen, verlieren ihre berufliche Existenz, weil Sanierungs- und Entwicklungskonzepte durch das Management nicht oder unzureichend umgesetzt wurden“, so Bundespräses Stefan Eirich.
Wahre Ursache liegt beim Immobilienhandel
2021 hatte der Konzern begonnen, einen Gutteil seiner Filialen mit einem Konzept für die Auseinandersetzung mit Onlinehandel und Markenläden fit zu machen. Von Anfang sei es aber ausschließlich darum gegangen, weitere Renditen aus den Beschäftigten zu pressen. Das vielfach als Vergleich für den Niedergang der Kaufhäuser gebrauchte „Sauriersterben“ sei mit Blick auf die Belegschaften mehr als zynisch, so Eirich weiter. Hier geht es nicht um veränderte Konsumgewohnheiten, sondern um die knallharten Vorgaben des Immobiliengeschäfts. Die KAB wirft dem Unternehmen vor, über Jahre hinweg seine soziale Verantwortung vernachlässigt zu haben und trotz Staatshilfen und Insolvenzgelder keine Zukunftsfähigkeit des Unternehmens hergestellt zu haben.
Endlich vernetzte Verantwortung für die Innenstädte
Die KAB fordert die Konzern-Geschäftsführung, Politiker der betroffenen Kommunen, Belegschaftsvertreter und besonders die Vermieter von Galeria-Immobilien auf, vor Ort Lösungen zu finden, um den Kahlschlag, der Schließung von bundesweit 52 Warenhäusern, zu verhindern und tragfähige und nachhaltige Konzepte für die Warenhäuser mit ihren Belegschaften und die Innenstädte zu erarbeiten. „Neben den knapp 5000 Angestellten, die nach jahrelangem Engagement für das Unternehmen nun ihre Arbeit und Existenz verlieren, verlieren mit der Kaufhausschließungen auch viele Städte ihre Attraktivität und innerstädtische Kleinstbetriebe ihre Kunden. „Der Gläubigerversammlung am 27. März darf es nicht nur darum gehen, ihre geschuldeten Summen zurück zu erhalten, sondern mit dem Fortbestand geretteter Warenhäuser eine wichtige Geschäftsgrundlage zu erhalten“, so Bundespräses Eirich.